Statisch? Dynamisch? Aktinisch? Falten sind nicht gleich Falten. So unterschiedlich wie ihre Ursachen sind auch die Behandlungsmethoden.
Ihre Vorboten schleichen sich meist als unscheinbare feine Linien ein, die sich im Laufe der Jahre immer weiter vertiefen. Im besten Fall unterstreichen sie unseren Charakter, unsere Lebenserfahrung, unsere Persönlichkeit – und lassen uns im Einklang mit uns selbst reifer werden.
Die natürlichen Alterungserscheinungen der dünner werdenden Haut können aber auch jede Menge Frustpotential bergen. Etwa wenn einen die Falten müde, traurig oder verbittert aussehen lassen, obwohl man sich wach, lebenslustig und ausgeglichen fühlt. Dann ist es gut zu wissen, dass man sich mit der Außenwirkung seiner Haut nicht abfinden muss. Es gibt mittlerweile äußerst effektive und dennoch sanfte Wege, Falten abzumildern oder verschwinden zu lassen, ohne dass das Gesicht an Natürlichkeit und lebendigem Ausdruck verliert.
Dafür ist es wichtig, mehr über den Alterungsprozess der Haut zu erfahren. Denn Falten sind nicht gleich Falten. Im Wesentlichen gibt es drei verschiedene Arten: dynamische, statische und aktinische Falten. Und jede Art sollte anders behandelt werden.
Dynamische Falten entstehen durch die Mimik, also durch die immer wiederkehrenden aktiven Muskelbewegungen im Gesicht. Sie werden deshalb auch Mimikfalten genannt.
Die Gesichtsmuskulatur ist teilweise fest mit der darüber liegenden Haut verbunden. Wenn wir sprechen oder Gefühle zeigen – etwa nachdenklich die Stirn runzeln oder freundlich lächeln – gerät auch die Haut in Bewegung. Sie wird „gezwungen“, die Bewegungen des Muskels mitzumachen. So entstehen zunächst feine Linien, später zeichnen sich tiefere Falten in der Haut ab.
Gerade die Fältchen, die mit positiven Emotionen verbunden sind, wirken sympathisch. Vor allem die Lachfältchen, die in jüngeren Jahren ausschließlich während des Lächelns auftauchen. Später, wenn sie als sogenannte Krähenfüße dauerhafte Spuren im Gesicht hinterlassen, sind sie oft nicht mehr so beliebt.
Dynamische Falten haben im Gegensatz zu den statischen Falten weniger mit der Hautalterung oder der Schwerkraft zu tun und können deshalb auch schon bei jungen Menschen auftreten.
Zu den dynamischen Falten gehören Lachfältchen, Krähenfüße, Stirnfalten und die Zornesfalte zwischen den Augen.
Sorgfältige Hautpflege kann die Entstehung der dynamischen Falten verzögern. Sind sie aber erst einmal da, lassen sie sich nicht mehr „wegpflegen“. Muskelentspannende Präparate wie Botulinum können einzelne Muskeln gezielt beruhigen und so die Faltenbildung rückgängig machen oder abmildern.
Das Botulinum wird in kleinen Dosen direkt in die entsprechenden Muskeln des Gesichts injiziert und diese nach und nach entspannt. Es wirkt direkt in den Muskeln auf die Signalübertragung des Botenstoffes (Acetylcholin), der zu einer Anspannung der Muskulatur führen kann. Durch die Entspannung werden darüber liegende Falten geglättet. Die Wirkung zeigt sich je nach Muskel und Faltentyp bereits nach zwei bis drei Tagen und hält etwa drei bis vier Monate an. Als zusätzlicher Effekt kann durch die Ruhigstellung der Muskulatur meist auch der Entstehung neuer Falten vorgebeugt werden.
Statische Falten entstehen unabhängig von der Mimik an Arealen, wo die Schwerkraft die Haut aufgrund von nachlassender Gewebefestigkeit und Volumenverlusten nach unten sacken lässt. Umwelteinflüsse und ein ungesunder Lebensstil begünstigen den natürlichen Prozess.
Statische Falten bilden sich bevorzugt um Mund und Nase und sind selbst dann sichtbar, wenn alle Muskeln entspannt sind, auch im Schlaf: Zu den bekanntesten gehören die sogenannten Marionettenfalten, die sich von den Mundwinkeln bis hinunter zum Kinn ziehen. Oder die Nasolabialfalten zwischen Mundwinkel und Nasenflügel. Sie können selbst fröhlichen Menschen ein griesgrämiges Aussehen verleihen.
Es sind vor allem die statischen Falten, die durch gezielte Unterspritzung mit Dermalfillern aufgefüllt und an die umgebende Haut angeglichen werden können. Als Füllsubstanzen kommen dabei quervernetzte Hyalurongele (z.B. Belotero®) oder Calciumhydroxylapatit (z. B. Radiesse®) ins Spiel. Auch Volumenverluste lassen sich auf diese Weise ausgleichen.
Aktinische Falten entstehen durch Umwelteinflüsse, insbesondere durch UV-Strahlen. Sie werden auch Knitterfältchen genannt. Wenn die Haut nicht vor übermäßiger UV-Strahlung geschützt wird, altert sie deutlich schneller. Zuerst zeigen sich zarte Fältchen, die sich bei andauernder Belastung noch weiter vertiefen können.
Aktinische Falten (Knitterfältchen) treten vor allem dort auf, wo die Haut der UV-Strahlung besonders stark ausgesetzt ist. Vor allem im Gesicht, an Händen sowie am Dekolleté.
Zur Vorbeugung sollte man die Haut vor übermäßiger UV-Strahlung mit Sonnencreme und Kleidung schützen. Empfehlenswert ist es, in der hellen Jahreszeit grundsätzlich eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor zu benutzen und intensives Sonnenbaden zu vermeiden.
Nach starker Belastung sollte man darauf achten, den Feuchtigkeitshaushalt der Haut wieder in Balance zu bringen. Auch Peelings können anfänglich helfen, die Fältchen im Griff zu behalten. Vertiefen sich die Falten, kann eine flächige Unterspritzung mit Hyaluron helfen, die Haut von innen aufzupolstern und das Hautbild insgesamt zu verbessern.